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Der Kotte-Clan im Internet

 

Sonntag viel Gaudi auf den Massener Höfen

Massener Schmied beschlägt eine Kuh

Mit viel Gaudi locken die Massener Höfe am Sonntag zur Brandenburger Landpartie. So soll die rotbunte Kuh mit der Nummer 33373 für Spaß sorgen: Beim Roulette soll sie auf einem zwölf mal zwölf Meter großen Schachbrettmuster ihren Haufen machen. Zuvor können Besucher Wetten abschließen, in welches Quadrat der Haufen landet. Der Wettkampf beginnt um 11 Uhr, die Auswertung erfolgt gegen 13 Uhr. Der Einsatz beträgt ein Euro. Als Preise gibt es einen Sack Weizen, eine Ente und ein Suppenhuhn. Etwas ernsthafter geht es am Stand von Harald Kotte, dem Massener Schmied, zu: Er zeigt das Beschlagen – nicht bei einem Pferd, sondern bei einer Kuh.

Foto: Dietmar Seidel

Der Schmied Harald Kotte aus Massen hat schon mal Maß genommen für kommenden Sonntag, dann wird er gegen 13 Uhr die Rotbunte mit der Nummer 33373 aus dem Stall der Agroma beschlagen. Auf dieser Kuh ist sogar schon geritten worden und sie zog zum Sängerfest ein Gespann.


Die Klauen der Kühe und vor allem der Ochsen zu beschlagen war vor dem Ersten Weltkrieg üblich, da die Bauern sie viel als Zugtiere nutzten, Pferde galten damals als edel und wertvoll, weiß Harald Kotte. Der Massener Schmied in der fünften Generation kann sich nicht erinnern, wann das letzte Mal in der Kotte-Schmiede eine Kuh beschlagen wurde. Beim Höfefest will er diese Seltenheit das erste Mal vorführen, dazu hat sich der 46-Jährige in einem alten Buch aus dem Jahre 1928 belesen. «Es gibt ein paar Besonderheiten bei der Kuh im Vergleich zum Pferd. Bei Kühen werden die Eisen nicht aufgebrannt, man würde die Sohle verbrennen, dann lahmt das Tier.» Mit viel kleineren Nägeln werden die Eisen lediglich an den Außenklauen befestigt – «man braucht schon einiges Geschicke dazu» , meint Harald Kotte. Man kann dem Mann am Sonntag ab 13 Uhr auf die Finger und der Kuh auf die Klauen gucken.
Auch sonst gibt es auf den Massener Höfen an diesem Tag viel zu sehen und zu erleben. Um 11 Uhr beginnt Werner Wesnigk vom Schützenverein das Armbrustschießen. Kurt Lehmann aus Lieskau stellt Landtechnik aus Omas und Opas Zeiten vor. Bernd Große zeigt etliche alte Gerätschaften vom Museumsboden: «Dabei dreht sich alles ums Melken und Buttern.» So werden Besucher auch mal an einem Gummi-Euter ziehen können, wer sich traut sogar an einem echten. Dabei will Große auch auf die aktuellen Probleme der Landwirte aufmerksam machen: «Milch ist gesund, aber Milch macht den Bauer arm» ist seine These – soll heißen: «Der Milchpreis ist in der Kaufhalle zwar etwas gestiegen, doch das Geld kommt beim Bauern nicht an, es bleibt bei den Molkereien hängen» , klagt Bernd Große. Die Argroma Massen lebt immerhin zu 60 Prozent von der Milch, 8 600 Liter werden hier täglich produziert, 13 von den 45 Leuten arbeiten im Bettener Kuhstall, wo 450 Rinder stehen.
Doch nicht nur um die Milch geht es beim Höfefest in Massen. Revierförster Siegfried Siedschlag informiert Waldbesitzer über Neuigkeiten aus dem Wirrwarr der Förderpolitik. Brieftaubenzüchter lassen ihre Tauben aufsteigen, Otto Wolf zeigt, wie man eine Sense dengelt, Iris Normann informiert über die Jagd und ungebetene Tiere im Wald, wie Waschbär, Marderhund und Mink, alles ums Holz heißt es bei der Firma Görner. Um 14 Uhr singt der Massener Volkschor, danach zeigt die Schule ein Programm. Zahlreiche Händler bieten landwirtschaftliche und gärtnerische Erzeugnisse an, so verkauft Martin Keil frischen Fisch und Lutz Tanneberger Erdbeeren und Spargel.
Bei der 13. Brandenburger Landpartie wird Sonnabend und Sonntag auch zum Bauernmarkt nach Crinitz, zur Straußenfarm und zu Stuckatz Gasthof nach Dollenchen und zu den Alpakas von Kerstin und Frank Niemann nach Pießig eingeladen.